Im ganz normalen Alltag sollen die Veränderungen wirksam sein, die Du für Dich erreichen möchtest – das ist ja logisch. Klar, es gibt außergewöhnliche Situationen, die erlebt jeder von uns mal, und das kann sich sogar über ein paar Wochen oder Monate hinziehen, dass diese Sondersituationen einen aus dem Takt bringen. Doch ansonsten befindest Du Dich im Alltag, in dem, was Du jeden Tag erlebst und wie Du eben normalerweise auf das reagierst, was um Dich herum geschieht. Das ist ja auch der Grund, warum sich eben bei vielen Menschen so wenig verändert. Selbst wenn Du Dir einen langen Zeitraum von zum Beispiel 10 Jahren anschaust, in dem doch die eine oder andere Veränderung hätte stattfinden können – es ist nicht das, was sich bei den meisten Menschen beobachten lässt. Und selbst wenn Orte, Umstände und beteiligte Personen einer Veränderung unterliegen, bleibt doch eben das Verhalten gleich.

Das ist nicht weiter tragisch, wir könnten es als „normal“ abtun und unserem Frieden damit machen, doch Du wärest nicht an diesem Blog und an meinen Themen interessiert, wenn Du nicht doch Dein Verhalten ändern wollen würdest. Da ist dann zunächst einmal die Entscheidung, dass Du nicht mehr so weiter machen willst wie bisher. Oder dass Du ein wirklich großes, attraktives Lebensziel hast, das Du ansteuerst und erreichen willst. Also eben die Veränderung aufgrund von großen Schmerzen oder großen Zielen. Doch in Bezug auf Verhaltensweisen muss es ja oft gar nicht so schlimm sein. Vielleicht bist du einfach nur genervt, dass Du immer mal wieder wütend aus der Haut fährst, wenn Dir jemand die Vorfahrt genommen hat. Oder Du merkst, dass Du Dich nach ein paar doofen Erlebnissen zurückgezogen und eine Schutzmauer aufgebaut hast. Oder Du vertraust einfach niemandem mehr und richtest es Dir als lebenslanger Single gemütlich in Deiner kleinen Wohnung ein. Oder Du hast an bestimmten Stellen immer wieder dieselbe Angst. Guck in Ruhe nach, was es bei Dir ist: Von welchem Verhalten bist Du angenervt, was würdest Du gerne (bei Dir!) ändern?

Du hast die Wahl

Natürlich braucht es diese Bewusstmachung oder -werdung, damit Du überhaupt vorankommen kannst. Das muss ich hier einfach auch deshalb erwähnen, weil es im Mischgebiet der „normalen“ Menschen ja eben genau keine Selbstverständlichkeit ist, dass diese bewusste Wahrnehmung stattfindet. Viele Menschen – ich würde einfach mal frech sagen die absolute Mehrheit der Menschen – denken so gut wie nie über ihr eigenes Verhalten nach. Sie reden auch nicht mit anderen darüber, selbst mit der Partnerin oder dem Partner nicht. Sie leben einfach so vor sich hin. Wenn ihnen etwas auffällt, dann ist es nur, dass sich ein anderer Mensch nicht okay verhält. Doch das ist hier nicht das Thema.

Wenn Du also schon zu dem Kreis der Menschen gehörst, die wach geworden sind, die bewusst wahrnehmen, nachdenken, sich selbst und ihr Verhalten in Frage stellen, dann sind die Grundvoraussetzungen erfüllt. Dann kommt das nächste Level sozusagen: Die Erkenntnis und das tiefe Wissen, dass Du immer die Wahl hast. Du hast die Wahl, Dich neu und anders zu verhalten. Du kannst Dich verändern, wenn Du das möchtest, kannst dem Autopiloten entkommen. Ich finde das immer nochmal ganz wichtig, sich diesen Punkt klar zu machen.

Ich bin halt so…

Klar ist das immer auch ein zweischneidiges Schwert, denn wir wollen uns nicht verbiegen für einen anderen Menschen, der andere Anforderungen an uns stellt oder dem wir zumindest unterstellen, dass er uns anders lieber mögen würde. Doch in dem heutigen Kontext hier ist der Satz „Ich bin halt so.“ eher eine Ausrede und nicht mal eine sonderlich gute. Du willst ja in Bezug auf das oben herausgefundene Verhalten eben nicht so bleiben wie Du bist, oder? Also brauchst Du auch keine Ausrede mehr, Du kannst bewusst die Wahl treffen – eben in Bezug auf das Verhalten, das Du ändern möchtest. Dass Du bestimmten Menschen ab sofort vertraust. Dass Du aus Deiner Einsiedler-Eingemauert-Höhle rauskommst. Dass Du Deinen Mut zusammennimmst und dann das endlich machst, was Du schon so lange vor Dir her schiebst.

Und wenn Du unsicher sein solltest, was das neue Verhalten ist oder eben auch, ob das alte, heutige Verhalten einer Überarbeitung bedarf, dann habe ich eben diese Frage für Dich: Handelst Du aus Angst oder handelst Du aus Liebe? Diese Frage ist so superklasse, das kann ich Dir versprechen. Du kannst in jeder Alltagssituation sofort entscheiden, was die Motivation hinter Deinem Verhalten ist – Angst oder Liebe. Natürlich stimmt es, dass die Angst oft ein guter Ratgeber ist, damit wir nicht vom Balkon springen oder aus funktionierenden Flugzeugen oder so. Doch gerade im Umgang mit anderen Menschen ist die Angst meist der schlechteste Ratgeber, insbesondere und ganz doll dann, wenn Du ein fröhliches, zufriedenes und glückliches Leben erleben möchtest – was ja meiner Meinung nach der Zweck der gesamten Veranstaltung sein darf: Möglichst viele schöne Begegnungen mit anderen Menschen zu haben.

Gewinnt bei Dir die Angst?

Klar kann es gut sein, dass Dir die Frage wehtut, wenn Du nämlich herausfindest, dass Du eben – meine These zu diesem Thema kennst Du vielleicht – die allermeisten Dinge im Alltag tust, um etwas zu vermeiden, was Du befürchtest. Das also konkret die Angst vor dem, was passieren könnte, Dein wichtigster Motivator ist. Vertrau mir, das geht den meisten Menschen so, bevor sie das erste Seminar bei mir besuchen, es ist nicht die Ausnahme, sondern absolut normal, ich würde sagen, dass unsere Gesellschaft so funktioniert. Die Steuerung durch Angst und Sorgen hat sich nicht nur in der Schule, dem Elternhaus, den Unternehmen und der Kirche seit besonders langer Zeit bewährt. Viele von uns haben das mehr oder weniger ungefragt übernommen, sie wollen nicht Schuld sein, keinen Fehler machen, niemanden verletzten und schon gar keine Verantwortung übernehmen, wenn etwas schiefgeht. Hier nochmal deutlich: So wird Dein Leben niemals rundherum schön und angenehm und vor allem nicht liebevoll werden können.

Das könnte also sein, dass Du jetzt zum ersten Mal diesen Artikel zu diesem Thema liest, aufwachst mitten in Deinem Leben und denkst: „Boah, der Typ hat recht, ich renne mit den meisten Sachen, die ich den lieben langen Tag mache, vor dem weg, wovor ich Angst habe.“ Ich sag’s einfach nochmal: Das ist eine nicht so schöne Erkenntnis. Doch die Lösung ist leicht mit der Frage von oben: Angst oder Liebe, was soll die Basis Deines Lebens, Deiner Entscheidungen, Deines Verhaltens sein? Willst Du weiter auf der Flucht sein, unschuldig, zurückgezogen, lieblos, aber in einer vermeintlichen Sicherheit? Dann bist Du doch praktisch schon tot, oder? Das ist doch überhaupt kein Leben!

Leben ist Liebe!

Für mich ist das Leben mit all seinen Facetten reine Liebe, es funktioniert nur mit Liebe und auf Basis der Liebe und Liebe ist alles, was es hier zu entdecken, zu lernen und anzuwenden gibt. Du darfst Dich eben dafür entscheiden oder beim Gegenteil bleiben, denn Angst ist das Gegenteil von Liebe. Liebe macht frei, Liebe ist nicht vorhersagbar, nicht kontrollierbar, nicht einzusperren, nicht beherrschbar. Und dafür ist Liebe lebendig, quirlig, aufregend, in jedem Moment frisch, überraschend und anders als das, was Du erwartet hättest. Liebe erwartet gar nichts, muss nicht kontrollieren, muss nicht planen, kann spontan sein. Ja, ich möchte hier ausdrücklich dafür werben, dass Du Dich für die Liebe entscheidest, dass Du endlich aufwachst und aus Deiner kleinen Sicherheitshöhle herauskommst.

Das muss nicht wild und übergriffig sein, Du sollst niemandem um den Hals fallen, den Du nicht kennst. Du musst nicht im Regen tanzen wie in einem Hollywood-Film, musst nicht seltsame Dinge tun. Denn liebevolles Verhalten ist oft genug eine kleine Nachricht, ein Gruß am Morgen oder am Abend, ein kleiner Gedanke an jemanden, den man gerne mag und den Du das wissen lassen kannst, dass er oder sie Dir viel bedeutet. Liebe ist manches Mal nur eine kleine Entscheidung für eine Geste, einen netten Kommentar, ein Warten auf jemanden, der Dir entgegenkommt, Rücksichtnahme, Aufmerksamkeit und natürlich emphatisches Verhalten. Das weißt Du alles und das ist die andere Seite des heutigen Themas, die ich auch nochmal kurz betonen möchte: Du weißt nicht nur in jedem Moment, ob Du aus Angst handelst oder aus Liebe, Du weißt auch in jedem Moment, wie sich die Liebe verhalten würde, was sie machen würde.

Jetzt ist es also an Dir, diese Entscheidung möglichst oft in Deinem Alltag sehr bewusst zu treffen. Dich für die Liebe zu entscheiden, muss dann übrigens auch nicht bedeuten, dass Du immer alles für andere tust. Oft genug kann es bedeuten, dass Du auch liebevoller mit Dir selbst umgehst, mehr Rücksicht auf Dich und Deine Bedürfnisse nimmst und anderen Menschen auch klare Grenzen aufzeigst, weil das auch einen liebevollen Umgang bedeutet, wenn Du so etwas machst. Wie gesagt, Du weißt es in jedem Moment und Du brauchst oft keinen riesigen Aufwand zu treiben, um das Richtige zu tun.

Eine Welt voller Liebe?

Weißt Du, wir alle wollen doch in einer liebevollen Welt leben, zumindest meine ich das und es ist für mich das größte Ideal und Ziel von dem, was wir als Menschheit machen. Und die richtige Entscheidung für die Liebe in jedem Moment, die sendet eben auch genau diese Energie aus, die erschafft Liebe, weil die Basis Deiner Handlungen dann Liebe sind. Du kannst mit den vielen kleinen liebevollen Entscheidungen in Deinem Alltag ganz viel dazu beitragen, dass wir insgesamt mehr Liebe erleben.

Also wäre es jetzt Zeit für eine schöne Tasse Tee oder Kaffee, setz Dich hin und schau doch mal Deine Leben durch, die alltäglichen Themen. Stell Dir immer wieder die Frage „Mache ich das aus Angst oder aus Liebe?“ und lerne aus dem, was Dir dann bewusst wird, wo Du ganz leicht und einfach jetzt schon eine neue Entscheidung treffen kannst, weil Du Dich für die Liebe entscheidest, anstatt der Angst nachzugeben. Und mit ein bisschen Übung und ein bisschen Mut wird das Dein Leben deutlich zum positiven verändern und zwar in kurzer Zeit. Das verspreche ich Dir.