Marcs Antwort:

Nö!
Fertig.
Natürlich nicht fertig! Und es bleibt bei einem nein, weil es eben nicht möglich ist und damit kommen wir gleich zum wichtigsten Punkt des Themas: Ganz viele Menschen, vermutlich die allerallerallerallermeisten, fühlen sich nicht liebenswert, haben nicht den Eindruck, dass sie besonders sind und dass sie jemand wirklich gerne mag. Das kann an der Erziehung der Eltern liegen oder an etwas anderem, das spielt hier keine Rolle. Fest steht, dass sich aus diesem Thema eben auch erhebliche Energien ergeben, mit denen die Menschen das vertuschen wollen. Lass uns die wichtigsten Methoden anschauen:

Körperlich attraktiv sein

Wer sich nicht mag, der mag oft auch seinen Körper nicht. Daher gibt es in unserer Gesellschaft zahlreiche Möglichkeiten, um sich schöner zu machen. Ob das Ergebnis dann ein schönerer Körper ist, das musst Du für Dich beurteilen. Jedenfalls reicht das Angebot von zahlreichen Schmink- und Kosmetik- sowie Körperpflegeartikeln über Schönheitschirugie, Tattoos und Piercing bis hin zu allen möglichen Diäten sowie Fitnessprogrammen und Kuren.

Möglichst attraktiv durch Materielles

Ebenfalls im Außen ist das Sammeln von Materie, das kann Geld sein, ein eigenes Haus, irgendwelcher sonstiger Besitz und sogar Reichtum.

Freunde und Bekannte

Wer viele Freunde und Bekannte hat, kann sich auch geliebt fühlen. Neuerdings wären das auch Tinder-Kontakte und ähnliche Liebschaften, die nur noch dutzendweise gezählt werden. Wenn jemand von so vielen als attraktiv empfunden wird, dann ist er das doch sicher. Nur im eigenen Herzen kommt das nicht an.

Wissen, Anerkennung, Titel und so weiter

Und darüber hinaus gibt es noch andere Workarounds – wie das die ITler nennen – also Umwege, die anstelle der richtigen, optimalen Lösung gesucht werden. Da wäre unter anderem das Anhäufen von Wissen oder von wichtigen Informationen – etwa in einem Unternehmen. Wer am meisten zu sagen hat, der, bei dem also die Fäden oder möglichst viele Fäden zusammenlaufen, der ist beliebt. Sonst würden ja nicht alle bei ihm anfragen müssen. Sich unentbehrlich zu machen, ist ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand sich nicht gerne mag. Und genauso ist das mit Menschen, die ihre Titel betonen und bei jeder Gelegenheit erwähnen müssen, wer sie sind und was sie geleistet haben.

Das sind nur Beispiele

Doch das sind alles nur Beispiele, es mag in Deinem Fall alles ganz anders sein. Und übrigens: Wenn Du feststellst, dass Du mit jemandem zusammen bist, der sich nicht mag, ist es höchstwahrscheinlich auch Dein Thema. Das sei hier nur kurz erwähnt, denn gleich und gleich gesellt sich ja gerne. Es kann nur sein, dass ihr verschiedene Workarounds benutzt, der eine sammelt Anerkennung und Titel, während der andere Schönheits-OPs und Tattoos bevorzugt.

Wie kommst Du nun an den Kern der Angelegenheit? Ich glaube, es ist einfach nur mit Ehrlichkeit zu lösen, Du darfst ehrlich zu Dir sein und Du kannst zum Beispiel in einer stillen Minute einfach mal auf einen Zettel schreiben, was Du wirklich ehrlich über Dich selbst denkst. Wir haben das neulich im Seminar mal ausprobiert, allerdings nicht mit Aufschreiben, sondern indem die Teilnehmer, die mitmachen wollten, einfach sagen konnten, was sie wirklich über sich denken. Die phantastische Erkenntnis: Das ist alles nicht so weit voneinander entfernt und der größte Teil der gesamten Lebensenergie wird im wahrsten Sinne des Wortes vergeudet, um diese Wahrheit, die natürlich nicht wahr ist, sondern die nur ein Bild ist, das Du von Dir hast, zu verstecken vor den anderen und vielleicht eben auch vor uns selbst.

So entsteht etwas Schönes

Wenn Du dann eben genau hinschaust, dann steckt eben immer wieder die Angst hinter so vielen alltäglichen Handlungen. Im wesentlichen ist dies in Bezug auf die eigene Person die Angst, das jemand anders dahinter kommen und das Spiel durchschauen könnte. Da darfst Du hinschauen und das wäre zu der obigen Frage eben auch die Lösung, die Du allerdings einem anderen Menschen nicht vorgeben kannst. Du kannst sie nur erst einmal für Dich leben und wahr machen. Hör auf, Dich vor Dir selbst zu verstecken. Falls Du in einer Partnerschaft mit einem Menschen lebst, der auch schon aufgewacht ist und hinschauen und sich verändern möchte, dann könntest Du diesen Menschen fragen, was er glaubt, was Du über Dich denkst.

Er wird, wenn er Dich aufmerksam beobachtet, genau die Lücken benennen können, die Du so mühsam zugekleistert hast. Ich entdecke für mich immer mehr, wie mir das bei anderen Menschen gelingt, seitdem ich bei mir selbst immer noch mehr hinschaue. Das ist ein ganz großartiger Nebeneffekt, es muss sich dann nämlich niemand mehr vor Dir verstecken und das werden die Menschen spüren, die mit Dir zusammen sind und die offen genug sind für die eigene Wahrheit.

Natürlich, und das sei hier nur am Rande erwähnt, kann die neue Erkenntnis zunächst auch einsam machen, wenn Deine Partnerin oder Dein Partner nämlich nicht mitgehen will. Dann wird er oder sie sich der Einsicht versperren, eventuell noch mehr Angst bekommen und nicht für eine Weiterentwicklung und für einen gemeinsamen Weg offen sein. Dann darfst Du entscheiden, wie lange Du warten und ein Angebot machen möchtest. Denn dieses Leben ist Dein Leben und Du darfst es so leben, dass es Dir gut tut und dass Du es wirklich genießt.

Alles Liebe!
Dein Marc