Unzufrieden zu sein, zu nörgeln, ist nicht nur einfach, es ist auch ein weit verbreiteter Volkssport. Das ist ja auch verständlich und für viele Menschen ist die Unzufriedenheit ein guter Motivator, denn ohne sie würden sie vielleicht nicht ins Handeln kommen. Doch das ist heute nicht so sehr mein Thema, es geht um etwas anderes. Es geht um die Frage, warum dieses Nörgeln, diese destruktive innere Unzufriedenheit nicht aufhört oder wenigstens geringer wird, wenn die eigenen Wünsche wahr werden. Gehörst Du zu diesen Menschen, die dieses Thema haben? Das kannst Du mit ein bisschen Bewusstheit herausfinden. Doch Achtung, das kann ein bisschen weh tun, wie immer, wenn Du ehrlich hinschaust.
Denk mal bitte darüber nach, was eventuell heute in Deinem Leben ist, was Du Dir vor einiger Zeit (Monate oder Jahre) gewünscht hast. Am besten ein größeres Thema, vielleicht so etwas wie tolle Freunde, eine liebevolle Partnerschaft, ein tolles neues Auto, ein neuer Job oder eine neue Wohnung beziehungsweise ein neues Haus oder so. Ist irgendetwas davon wahr geworden? Nun darfst Du schon an der Stelle genau hinschauen, denn vielleicht ist der neue Job da, aber Du hast schon wieder etwas auszusetzen. Dann würdest Du auf meine Frage etwa antworten: „Ja, Marc, da ist etwas wahr geworden, was mein Wunsch war, ich habe mir eine neue Partnerin gewünscht, aber die, die dann in meinem Leben aufgetaucht ist, ist nicht genau so, wie ich sie mir vorgestellt habe. Also ist mein Wunsch zwar irgendwie wahr geworden, aber eben doch nicht so, wie ich es wirklich haben wollen würde.“
Die innere Unzufriedenheit entdecken
Dann könnte es sein, dass Du schon der inneren Unzufriedenheit auf der Spur bist, die vielleicht schon seit Jahren jedes neue Ergebnis schlecht redet in Deinem Kopf. Die ist ein übler Gegner, auch wenn sie natürlich gar kein Gegner ist, denn mitten im Modell von NLP macht die Unzufriedenheit auf jeden Fall Sinn, es gibt eine positive Absicht dahinter. Vielleicht – und davon handelt der heutige Artikel nicht – ist sie so eine Art Existenzberechtigung für Dich oder eine wichtige Motivationsstrategie?! Ich möchte Dir nur deutlich machen, dass diese Unzufriedenheit der Glückskiller Nummer 1 ist. Sie macht jeden Fortschritt zunichte und lässt Dich Dein ganzes Leben immer als kleinere oder größere Katstrophe wahrnehmen und vermutlich Dich selbst auch. Denn Du bist vermutlich am meisten von Deiner eigenen Unzufriedenheit betroffen, mehr als die Menschen in Deiner Umgebung, an denen Du auch die ganze Zeit rumnörgelst und bei denen Du auch immer die Fehler findest und nie sagst, wie toll sie sind und was Du an ihnen schätzt.
Das entscheidende Thema ist, dass Dein Leben niemals schön wird und Du niemals glücklich werden kannst, so lange diese innere Unzufriedenheit in Dir aktiv ist. Und nur, dass wir geredet haben: Sie ist nur eine schlechte Angewohnheit, keine Charaktereigenschaft und schon gar keine genetische Disposition – das Nöglergen in Deiner Familie. Es ist eher so etwas wie Nasebohren und Fingerknibbeln oder Snooze-Taste-drücken. Und dann geht es, wenn Du nichts dagegen tust, immer weiter. Deine Beziehung ist nie gut genug, Du hast nie genug Geld, der Job passt nie, das Gehalt auch nicht und Du wirst Deinen eigenen Anforderungen auch nie gerecht werden.
Raus aus der Falle!
Aus diesem Karussell darfst Du endlich aussteigen, darfst einen Weg finden, der ganz einfach ist: Du darfst die Dankbarkeit für irgendetwas in Deinem Leben finden. Das kann eine Kleinigkeit sein, Dein Handy, die Uhr an Deinem Handgelenk, Dein Auto, Dein Thermomix oder was auch immer. Gegenstände, für die Du dankbar bist, sind da meiner Meinung nach am Anfang noch besser geeignet als Personen oder Tiere, weil die ihr Verhalten verändern und Dich damit dann eben doch eiskalt erwischen und unzufrieden machen können.
Das ist in meinem Leben ganz einfach geworden, weil ich in so vielen Bereichen einfach nur wunderschöne Dinge habe, gezielt habe ich mir Sachen gekauft, die für mich die besten Dinge der Welt sind. Konkret heißt das, dass ich 100 Millionen Euro haben könnte, ich würde mir keine anderen Messer, keine anderen Socken, kein anderes Geschirr und kein anderes Auto wünschen, als all die Sachen, die da gerade in meinem Leben sind. Der Trugschluss mancher Menschen, die mich in meinem Leben beobachten ist, dass sie denken, sie wären auch glücklich, wenn sie so viele tolle Gegenstände (und natürlich Menschen und Lebensumstände) hätten wie ich. Und genau das stimmt nicht. Ich war vor vielen Jahren superzufrieden, als ich noch kein Auto hatte, jede Menge Schulden bei der Bank und das einzige, was ich hatte, was echt supercool war, waren meine Tennissocken, von denen ich zudem so viele hatte, dass die ganze Schublade meiner IKEA Kommode voll war bis obenhin.
Glücklich zu sein ist eine Entscheidung
Und mit der Dankbarkeit, mit dem Gefühl unfassbarer Fülle, habe ich dann immer mehr Dinge angezogen, die mich so sehr glücklich machen. Es ist also genau so, wie Esther Hicks schon vor vielen Jahren gesagt hast: Finde unter 100 Sachen, die in Deinem Leben noch nicht optimal sind, die eine Sache, die schon richtig toll ist, dann werden die anderen 99 auch noch wunderschön werden. Oder finde unter den 100 Sachen, die toll sind, eine Sache, die Dich unzufrieden macht, konzentriere Dich darauf, dann werden bald die anderen 99 Sachen auch eine tiefe Unzufriedenheit in Dir auslösen. Und so kannst Du im wahrsten Sinne des Wortes Dein ganzes Leben in die Grütze lenken. Ja, das sind die Menschen, die fest daran glauben, dass die nächste Million, der noch geilere Sex, die noch höhere Position im Unternehmen, die erlösende Zufriedenheit bringen wird. Aber diese Menschen werden einfach immer unzufrieden sein, immer etwas zu nörgeln haben und den Rest der Menschen in ihrem Umfeld mit dieser Unzufriedenheit massiv nerven.
Und dann wird Schritt für Schritt das Leben dieser Menschen im wahrsten Sinne des Wortes zerbröseln und zwar vor ihren Augen, weil sie nie gelernt haben, mit irgendetwas wirklich glücklich zu sein. Ja, es stimmt, glücklich zu sein ist eine Entscheidung. Und noch mehr, viel mehr als das, ist es ein neues Verhalten glücklich zu sein, zufrieden und dankbar mit dem, was in Deinem Leben ist. Wie Hemden bügeln, Tomatensauce selbst machen und Pullover stricken, ist glücklich zu sein ein Verhalten! Wenn Du es nicht beherrscht, dann darfst Du es üben. Vergiss endlich die Idee, dass Du glücklich wärest, wenn der neue Porsche endlich in der Garage ist. Das wird niemals – hörst Du: NIEMALS!!! – funktionieren. Erst übst Du glücklich und dankbar zu sein, was jetzt in Deinem Leben ist. Und dann kommt der Porsche ganz leicht und einfach zu Dir, wenn Du einen haben möchtest, und dann wird er Dich auch glücklich machen und Du wirst dankbar für ihn sein.
Nichts macht Dich glücklich, Du gibst die Bedeutung
Du kannst allem und jedem die Bedeutung geben, dass es Dich glücklich macht. Die schöne Frau, die Dir gegenüber sitzt, dem Gänseblümchen am Wegesrand, dem Paar, das knutschend an der Ecke steht. Das alles kann Dich glücklich machen oder unzufrieden. Du musst nur ein Mal kurz ein bisschen beobachten, was diese Dinge mit Dir machen. Und wie gesagt, mit den Träumen, die wahr geworden sind, kannst Du es besonders leicht prüfen. Denn wenn die Dich nicht jeden Tag ausflippen lassen vor Glück, dann bist Du eben in der Unzufriedenheitsfalle. Und aus der kannst Du Dich jetzt eben viel leichter befreien, als immer mehr Geld zu sammeln und noch ein neues Auto zu kaufen. Du darfst einfach nur üben, durch die Glücksbrille auf die Dinge zu schauen und irgendetwas zu entdecken, das Du daran liebst. Und da bleib so lange dran, bis alles andere in Deinem Leben auch wunderschön ist. Los geht’s, fang jetzt gleich an damit.