Das heutige Thema beginnt bei einer wichtigen Vorannahme aus dem Modell des NLP. Sie lautet: Hinter jedem Verhalten eines Menschen liegt eine positive Absicht. Falls Du die ansprechende Folge noch nicht gehört hast, findest Du den Link hier: Klick. Die größte Herausforderung in diesem Zusammenhang ist es nach meiner Beobachtung für viele Menschen, diese positive Absicht in sich zu finden. Und das erste, was ich dazu noch mal deutlich klarstellen möchte, ist, dass die positive Absicht Dich selber betrifft. Meine These dazu ist die folgende: Dein Unterbewusstsein hat eine vollkommene Klarheit dazu, in welcher Weise Dir jedes Verhalten selbst nutzt. Und das ist letztlich die Motivation, warum Du dieses Verhalten zeigst.

Viele Teilnehmer gehen nämlich her und formulieren positive Absichten wie „Mit diesem Verhalten unterstütze ich andere Menschen.“, „Mit diesem Verhalten nehme ich dem anderen Arbeit ab.“ usw.. Damit würdest Du so tun, als würde Dein Unterbewusstsein eben die anderen Menschen mit einbeziehen. Meiner Meinung nach tut es das nicht, sondern es hat immer nur eine einzige Absicht: Dich zu schützen und Deine Ziele zu erreichen und Dir gute Gefühle zu verschaffen. Wenn Du Dich also auf die Suche begeben möchtest nach der positiven Absicht, die Dein Verhalten steuert, dann sollte meiner Meinung nach immer ein Ergebnis herauskommen, dass Du mit dem Verhalten entweder eine Angst vermeidest oder ein gutes Gefühl für Dich (!) erreichst.

Ein konkretes Beispiel
Vielleicht gehörst Du zu den Menschen, die gerne die Spülmaschine einräumen. Wann immer Du es tust, zaubert es Dir ein Lächeln auf Deine Lippen und macht Dich wirklich glücklich. Wenn Du Dir dieses Verhalten jetzt genauer anschaust, um die positive Absicht zu finden, die dahinter liegt, dann könnte die erste Idee sein, dass Du gerne etwas für Deine Familie tust und dass es genau diese Idee ist, die die guten Gefühle in Dir auslöst. Wenn Du meiner oben geäußerten These folgst, dann müsste eine andere unterbewusste Absicht dahinter liegen.
Das Einräumen der Spülmaschine könnte Dir zum Beispiel das Gefühl geben, die Kontrolle zu haben, etwa weil Du dann bestimmen kannst, dass die Bestecke genau in der Art und Weise eingeräumt sind, wie Du es gerne haben möchtest. Die positive Absicht „Kontrolle“ könnte nun wiederum eine Vermeidung von Angst sein. Schließlich haben viele „Kontrolleties“ den Eindruck, keine Angst haben zu müssen, wenn sie möglichst viele Menschen und Lebensumstände kontrollieren können. Die positive Absicht wäre dann aber eben eine Vermeidung von Angst und keineswegs die Absicht, die Spülmaschine für die andere Menschen einzuräumen.
Du merkst schon, wenn Du hier tiefer eintaucht, findest Du vielleicht auch an der einen oder anderen Stelle unbequeme Wahrheiten über Dich. Aber insbesondere dann, wenn Du meinen Podcast schon länger hörst oder diesen Newsletter seit längerer Zeit liest, dann weißt Du, dass mir unbequeme Wahrheiten über mich selber (und damit auch über Dich) lieber sind, als wenn Du den Rest des Lebens mit einer Lüge durch die Gegend läufst und dann gegebenenfalls auch noch versuchst, andere Menschen von dieser verbogenen Wahrheit zu überzeugen. Um es explizit zu sagen: Ich finde es besser, wenn Dir bewusst ist, dass Du gerne die Spülmaschine einräumt, um die Kontrolle zu haben. Die Bewusstheit darüber, dass dies die wirkliche Absicht ist, ist doch wundervoll. Denn dann könntest Du die dahinterliegende Angst endlich anschauen und überwinden, falls Du die Methoden in meinen Seminaren schon gelernt hast, anstatt den Rest des Lebens vor Deiner Angst wegzulaufen.

Kann es auch eine positive Absicht geben?
Natürlich kann es sein, dass hinter Deinem Wunsch, die Spülmaschine immer selbst einzuräumen, die positive Absicht liegt, dass Du es gerne ordentlich hast, weil Dir dann Deine Wohnung einfach besser gefällt. Und genauso gut könnte es sein, dass Du Dir ein Lob von den Menschen erhoffst oder es sogar erwartest von denen, die mit Dir in dem Haushalt leben. Dann wäre also die positive Absicht, dass Du eben dieses Lob haben möchtest, weil Du Dich dann anerkannt fühlst. Und diese Anerkennung wäre in diesem Fall die unterbewusste, positive Absicht. Du merkst es schon, auch hier ist es eben wieder die Ehrlichkeit zu Dir selbst, die Dich wirklich weiter bringt.
Ich gehe davon aus, dass Du in Deinem Alltag an ganz vielen Stellen als hauptsächliche Motivation die Anerkennung anderer Menschen und die Vermeidung einer eventuell nicht bewussten Angst finden wirst, wenn Du Dich auf die Suche nach Deiner positiven Absicht begibst. Für mich ist das Thema deshalb so wichtig, weil es Dich bei der Selbsterkenntnis so viel weiterbringt. Wie bei vielen anderen Themen im Umfeld der NLP-Seminare auch sind eben doch die allermeisten Menschen auf Autopilot. Sie agieren einfach das aus, was sie sich unterbewusst in der Kindheit antrainiert oder abgeschaut haben. Eine meiner wesentlichen Intentionen, Dir diese Themen näherzubringen, ist, dass Du den Autopilot verlassen kannst. Persönliche Freiheit bedeutet für mich, dass Du nicht den Rest des Lebens einfach nur Konditionierung ausagierst, die Du in der Kindheit gelernt hast.

Überwinde die Angst
Wenn Du die Angst vor Ablehnung, die Angst vor Einsamkeit, die Angst vor Kontrollverlust und dann am Ende auch die Angst vor dem Tod mehr und mehr zu überwinden lernst, dann wird Deine Motivation aus einem neuen Gefühl von Freiheit heraus geschehen. Ja, Du räumst dann immer noch die Spülmaschine ein. Aber dann tust Du es, weil Du es tun möchtest, sozusagen aus freien Stücken. Und wenn dann zum Beispiel ein anderes Familienmitglied die Spülmaschine einräumen würde, dann würde Dir das nichts ausmachen, weil Du keine Kontrolle mehr brauchst, um in dem obigen Beispiel zu bleiben.
Tatsächlich sehe ich in ganz vielen Fällen bei meinen Teilnehmern und bei anderen Menschen, die ich beobachte, die Angst als wesentliche Triebfeder für die allermeisten Handlungen. Deshalb bin ich so froh darüber, dass ich Dir mit den Methoden aus dem Modell des NLP konkrete Übungen zur Verfügung stellen kann, mit denen Du Deine Ängste überwindest. Für mich ist das der wichtigste Teil meiner Arbeit und ich glaube, dass dies die Grundvoraussetzung für echte persönliche Freiheit und ein angenehmes, fröhliches und sanftes Leben ist.