Okay, also es gibt die Metaprogramme mitten im Modell des NLP, unterbewusste Motivationsstrategien und ich biete dazu ja auch ein Seminar an. Da geht es darum, dass wir alle unterbewusste Trigger haben, die uns eben ins Handeln bringen. Die Frage ist allerdings, wann der „innere Schalter“ bei Dir kippt, so dass Du in die Handlung kommst.

Ist leicht erklärt: Wenn Du Sport machst in der Mukkibude oder mit einer App oder so, dann hast Du damit irgendwann angefangen. Was war Dein Auslöser? Hattest Du die Nase voll davon, zu dick zu sein oder dass die Hosen zu straff sitzen oder reißen? Oder wolltest Du – hat mir neulich im Seminar ein Teilnehmer erzählt – schlank sein, weil Du eine Frau in Deinem Leben haben wolltest? Wir nennen das Metaprogramm „Von weg“ oder „Hin zu“. Alles easy bis hierhin.

Doch in diesem Monat geht es mir um etwas noch tiefer Liegendes, sozusagen die Kernmotivation. Sie steht bestimmt im engen Zusammenhang mit Deinem Sinn des Lebens und wenn Du sie gefunden hast, dann verstehst Du Dich zum ersten Mal selbst so wirklich richtig, kannst Dein Verhalten einordnen und den nächsten Schritt machen.

Achtung: Das ist nur ein Modell, eine These, die ich hier aufstelle, keine grundlegende Wahrheit. Auf der anderen Seite könnte es auch für Dich bahnbrechend sein, wenn diese Idee wahr wäre, es wäre ein wirklich großer Schritt. Gemeinsam können wir nun auf die Forschungsreise gehen.

Lass uns langsam beginnen

Eine kleine Warnung beziehungsweise ein Hinweis vorab: Es ist nicht mal eben so im Vorbeigehen, dass Du es herausfindest, denn Du darfst da sehr genau hinschauen und sehr präzise sein. Ich führe Dich so gut ich kann Stück für Stück daran, lass Dir Zeit und prüfe es gründlich in Deinem Alltag. Wenn Du Marcs große Lebensschule „Das bin ich“ schon gemacht hast, wird es Dir definitiv leichter fallen, dieses Thema zu finden.

Also los: Ich habe die These, und die werde ich in den kommenden Monaten und Jahren immer weiter überprüfen und damit arbeiten, dass wir alle eine zentrale Motivation haben. Es ist nur eine, es sind nicht zwei, sie zieht sich wie ein roter Faden durch Dein Leben, definiert Deinen Umgang mit anderen und mit Dir selbst und lässt Dich bei bewusster Anwendung alles erreichen, was Du erreichen möchtest. Okay, das können auch mehrere Antriebe sein, doch im Moment möchte ich mich darauf konzentrieren, die wichtigste Motivation in Deinem Leben zu finden. Ich gebe Dir ein paar Ideen dafür, damit Du besser verstehst, was ich meine:

Beispiel: Besonders und besser zu sein

Ein Mann ist äußerst diszipliniert, er hat schon als junger Mensch viele Stunden trainiert in einer nicht ganz alltäglichen, sondern sogar ganz besonderen Sportart. Zwei Stunden Training am Tag sind keine Ausnahme, sondern eher die Regel. Heute, viele Jahre später, macht er das immer noch in seinem Beruf. Er gibt viel Lebenszeit und auch viel Geld dafür aus, weltweit anerkannt und bewundert zu sein, einer der Besten in seinem Bereich zu werden und zu bleiben. Dabei muss es immer die eigene Leistung sein, die ihn aus der Masse abhebt, er muss besondere Fähigkeiten erwerben, Dinge können, die am besten kein anderer Mensch auf diesem Planeten kann. Auszeichnungen, die öffentliche Anerkennung, das alles ist ihm dabei nicht wichtig.

In seinem Unternehmen führt das manchmal zu schwierigen Situationen, wenn alltägliche Dinge gemacht oder entschieden werden müssen. „Normale“ Lösungen sind nicht erwünscht, auch hier greift, insbesondere wenn er gestresst ist, die unterbewusste Maßgabe, dass etwas Einzigartiges, eine ganz besondere, eine neue Lösung gefunden wird.

Anders zu sein als andere – das könnte man hier als Außenstehender als Motiv beim ersten Hinsehen vermuten – das ist nicht der Antrieb. Es muss möglichst einzigartig sein. Okay, das scheint nah beieinander zu liegen, aber das ist nicht der Fall. Du darfst also genau hinschauen und aufmerksam sein, wenn Du Dich und andere einschätzen möchtest. Anders zu sein würde nicht den Antrieb haben, weltweit der Beste zu werden.

Sobald er dann etwas gefunden hat, das er einzigartig gut kann, braucht er (Metaprogramm external) noch das Feedback von jemandem, der seiner Meinung nach fachkundig ist. Wenn ein solcher Experte die Einzigartigkeit bestätigt, dann ist seine Aufgabe erfüllt. Damit würde dann seine Motivation, weiter an dem Thema zu arbeiten, sofort nachlassen und de facto lässt sich das bei ihm auch im Alltag beobachten. Doch er hat auch für das Dranbleiben eine Lösung gefunden, die seine Lebensmotivation unterstützt: Er verbessert alles, was er tut, immer weiter, so dass es noch besonderer wird. Damit kann er ebenfalls viele Stunden zubringen und er investiert auch sehr viel Geld in diese Themen.

Was bleibt dann auf der Strecke?

Wenn dieses Muster in der Tiefenstruktur einmal verstanden ist, dann wird es ganz leicht, auch die Schwierigkeiten zu verstehen, die dieser Mensch im Alltag hat: Normale Businessaufgaben wie etwa Buchhaltung oder die Aktenablage bleiben gerne mal liegen, er steckt da nicht viel Energie hinein, selbst wenn er erkennt, dass es wichtig wäre. Außerdem ist er bereit, in Sonderlösungen, die nur für sein Unternehmen oder für ihn entwickelt werden, viel Geld oder Zeit oder beides zu investieren, auch wenn die Verhältnismäßigkeit nicht gegeben wäre.

Privat würde er tendenziell bei dieser Motivation nur wenig Zeit für andere Menschen investieren, sie sind nicht so wichtig in seinem Leben. Wenn er privat oder beruflich besondere Menschen kennenlernt, die etwas besser können als andere, dann würde er mit diesen schnell einen guten Kontakt aufbauen können und er wäre auch bereit, Zeit mit ihnen zu verbringen, wenn es seine Arbeit zulässt. Oder natürlich dann, wenn diese Menschen ihn dabei unterstützen würden, in seinem Beruf oder in seiner Freizeit wiederum etwas absolut Einzigartiges auf die Beine zu stellen.

Beispiel: Andere glücklich machen

Hier das Beispiel einer jungen Frau: Sie will andere Menschen glücklich machen, koste es, was es wolle. Sie hat als Kind gelernt, wie das geht, und hat sich viele verschiedene Verhaltensweisen antrainiert, um dieses Ziel zu erreichen. Sie geht – und ich vermute, dass das in Bezug auf die zentrale Motivation für viele von uns gilt – davon aus, dass jeder andere Mensch dieselbe Motivation hat. Vermutlich ist das unterbewusst gesteuert, dass wir immer alle anderen Menschen genauso sehen wie uns selbst.

Sie gibt in ihrem Beruf als Coach und Trainerin alles, damit es ihren Klienten gut geht, denkt bei den Kunden, die ein Problem haben, auch gerne in ihrer Freizeit noch nach, wie sie helfen könnte. Ihr ganzes Leben dreht sich um die anderen und es motiviert sie, wenn sie dann erfährt, dass ein Klient glücklicher geworden ist, nachdem er bei ihr war. Es geht ihr nicht darum, dass ihr jemand dankbar ist für ihre Arbeit und sie will auch nicht gefeiert werden von den Menschen, die sie voranbringt. Sie kann sich auch selbst glücklich machen mit Reisen oder indem sie sich etwas gönnt, das sie schön findet oder genießen kann.

Auch hier gibt es eine Kehrseite der Motivationsmedaille: In Beziehungen verausgabt sie sich gerne, denkt viel und oft über ihren Partner nach. Sie tut sich unglaublich schwer damit, andere Menschen einzuordnen und herauszufinden, ob sie sie unterstützen oder ob sie sie nur ausnutzen. Das hat sie manchmal in ihrem Leben in echte Schwierigkeiten geführt.

Wie findest Du Dein Thema?

Lass uns diese beiden Beispiele nehmen, damit Du leicht ableiten kannst, wie Du an den roten Faden Deines Lebens kommen kannst. In unserem Leben haben wir – in meiner kleinen Welt jedenfalls – vor allem zwei Dinge zu geben: Lebenszeit, das ist das eigentliche Thema, und Geld, das ist für viele Menschen so wichtig, dass sie ihre Lebenszeit dafür geben. Das würde bedeuten, dass Du nur diese beiden Dinge anschauen musst. Du darfst herausfinden, was Dich motiviert, Lebenszeit zu investieren oder eben Geld, wenn das für Dich wichtiger ist als Deine Lebenszeit. Doch Achtung: Jetzt wirst Du vermutlich erst einmal eine Liste von Tätigkeiten finden, der Zusammenhang muss nicht auf den ersten Blick erkennbar sein. Das macht nichts. Schreib diese Liste all der vielen Tätigkeiten, denen Du nachgehst, die Dir wichtig sind.

Am besten wären es Sonderprojekte, also die Aufgaben oder Tätigkeiten, bei denen Du Dich verausgabst, wo Du auch mal nachts oder am Wochenende alles gegeben hast, wo Du mehr tust als andere Menschen je machen würden. Wenn Du dann diese Liste hast, dann darfst Du jeweils genau hinschauen, hineinspüren, was Deine wirkliche Motivation gewesen ist, diese Aufgabe zu übernehmen. Bitte suche wirklich gründlich, denn je detaillierter und umfangreicher Deine Liste ist, um so leichter kannst Du dann später den roten Faden, die Struktur, die zentrale Motivation herausfinden.

Es kann übrigens wie bei den Metaprogrammen sein, dass Du unter Stress, wenn Du fokussiert sein darfst, noch mehr aus dieser zentralen Motivation heraus handelst. Da kann ich noch nicht viel zu sagen, ich recherchiere das in den kommenden Monaten weiter.

Was ist, wenn Du kaum etwas zu Ende bringst?

Es kann natürlich sein, dass Du in Deinem Leben bisher wenig zu Ende gebracht hast, dass Du regelmäßig vorzeitig abbrichst und Dich vielleicht auch dafür noch heftig kritisierst. In dem heute gewählten Zusammenhang würde es nun ganz leicht für Dich werden: Eine Aufgabe abzubrechen bedeutet nur, dass Deine zentrale Lebensmotivation nicht gematcht wird. Also in dem obigen Beispiel erklärt: Die junge Frau würde sich vermutlich schwer damit tun, die Schule als guter Schüler abzuschließen oder eine Ausbildung beziehungsweise ein Studium. Denn für ihr Gehirn würde es kaum einen nachvollziehbaren Zusammenhang geben zwischen einem Studium oder einer langen Ausbildung und der Fähigkeit, andere Menschen glücklich zu machen.

Ganze anders bei dem Mann, der besonders sein möchte. Er kann sich auch längerfristig motivieren, wenn es eine Aufgabe ist, die ihn einzigartig werden lässt. Jahrelanges Training und die Bereitschaft große persönliche, zeitliche und gegebenenfalls auch finanzielle Opfer zu bringen wären für ihn ganz natürliche Bestandteile seines Lebens. Es müsste eben nur ganz klar sein, dass er dadurch weltweit einzigartig wäre.

Wenn es Dir also so gehen sollte, dass Du wenig Aufgaben zu Ende bringst, heißt das ja nicht, dass Du nicht motiviert bist, Dinge zu tun. Vielleicht spielst Du stundenlang Computerspiele, das scheint ja bei den jüngeren Menschen weit verbreitet. Doch auch bei einer solchen Tätigkeit darfst Du genau hinschauen, was Dich daran motiviert. Geht es darum, ein neues Level zu erreichen und immer besser zu werden? Willst Du auf der Bestenliste landen und von anderen (oder von Dir selbst) bewundert zu werden? Willst Du Dich ablenken, damit Du nicht über Dein Leben nachdenken musst, weil Du keine Lösung gefunden hast, Deine Lebensmotivation zu erfüllen?

Ich nenne diese drei Themen nur als Beispiele, es kann noch viel mehr passende Fragen und dahinterliegende Motivationen geben. Das ist nun eben die Arbeit, die vor Dir liegt.

Geht es nicht um Anerkennung?

Die Frage muss erlaubt sein, ob es den beiden genannten Menschen nicht einfach nur um die Anerkennung durch andere geht. Im Sinne des Dazugehören-Wollens oder eben der Bewunderung? Ich glaube nicht, dass das notwendigerweise so sein muss. Du darfst für Dich eben ganz genau nachschauen und eher zu kritisch sein. Denn die Nominalisierung „Anerkennung“ ist zu unkonkret, um dieses Motivationsthema für Dich zu lösen. Lass mich das so erklären: Dein Unterbewusstsein benötigt konkrete Filme, etwa Filme der Ziele, die Du erreichen willst. In diesem Fall würde es um Filme gehen, die Du im Außen erlebst oder erleben möchtest, so dass Dein Unterbewusstsein eben die nötige Motivation bereitstellen kann und auch erkennt, dass das gewünschte Ergebnis erreicht ist.

Doch Nominalisierungen, das sind Wörter wie Glück, Power, Anerkennung, Erfolg und so weiter, sind nicht geeignet als Ergebnis, weil sie nicht in einem der drei wichtigen Wahrnehmungskanäle, sehen, hören, fühlen, überprüft werden können. Du kannst Dir also in den jeweiligen Lebenssituationen genau ins Gedächtnis rufen, wann Du motiviert warst, also was Dich konkret motiviert hat und auch, wann diese Motivation wieder abgeklungen oder sogar spontan verschwunden ist. Das wären gute Kriterien, nach denen Du Ausschau halten darfst.

Finde die einheitliche Struktur

Im Modell des NLP geht es immer wieder um zwei Themen, die aus Noam Chomskys Transformationsgrammatik abgeleitet sind: Die Oberflächen- und die Tiefenstruktur eines Themas. Die Oberflächenstruktur ist in diesem Fall die von Dir notierte Tätigkeit, das ist sozusagen der Inhalt und auf den kommt es im Modell des NLP nicht so sehr an. Viel wichtiger und bei er Suche nach Deiner Lebensmotivation entscheidend ist die Tiefenstruktur, also das dahinterliegende Muster, eben der rote Faden. Als NLP-Trainer bin ich das gewöhnt, diesen roten Faden zu finden und mich immer mehr und noch tiefer in diese Materie einzuarbeiten. So finde ich dann eben auch immer wieder Themen, die mich interessieren.

Insofern wäre meine Anregung an Dich, Dir einen fortgeschrittenen Teilnehmer aus meinen Seminaren zu suchen und mit ihm oder ihr einen Abend lang Deine Lebensmotivation zu finden. Es ist – in meiner kleinen Welt – die wichtigste Idee Deines ganzen Lebens, denn je besser Du Dich und Deine Motivation verstehst, um so besser kannst Du den passenden Job finden, Deine Beziehungsthemen lösen oder eben zum Beispiel auch verstehen, warum es bisher bei Dir mit einer liebevollen, dauerhaft funktionierenden Beziehung vielleicht nicht funktioniert hat.

Ich freue mich, wenn Du Deine Erkenntnisse zu diesem Thema mit mir teilst, denn dann kann ich das Modell weiterentwickeln. So profitieren wir beide von dem, was Du über Dich herausfindest.

Sind Metaprogramme damit obsolet?

Ich sehe das nicht so, denn Deine Lebensmotivation ist eingebettet in Deine Metaprogramme, sie passen dazu, davon bin ich überzeugt. Insofern bist Du optimal ausgestattet für die Aufgabe Deines Lebens, Du darfst sie halt nur finden. Und wenn dann zum Beispiel Deine Lebensmotivation mit Deinem Job oder Deiner beruflichen Ausrichtung zusammenpasst, dann wird Dein Leben rundherum schön sein, zumindest im beruflichen Bereich.

Nun also viel Spaß bei Deiner Recherche zu diesem Thema!