Wenn im Leben etwas passiert, das so nicht geplant war, das Dich vielleicht sogar ein bisschen aus der Bahn wirft oder sogar sehr, dann könnte das doch auch so eine Art Weckruf sein. Ich weiß schon, das ist ja auch nur wieder ein Reframing – mitten im Modell von NLP – man gibt den Themen, Erlebnissen, Lebensumständen einfach mal eine neue, andere Bedeutung und schon fühlt es sich viel besser an als vorher. Genau so soll es ja sein, denn Deine Gedanken über ein Ereignis bestimmen ja am Ende ganz alleine, wie Du es einschätzt und was dieses Ereignis mit Dir macht, wie es sich anfühlt für Dich.

Was für eine Macht haben also Deine Gedanken über Dich? Deine ganze Welt besteht doch letztlich nur aus dem, was Du darüber denkst. Je wacher Du dafür bist und je mehr Du es vielleicht sogar lassen kannst, alles einzusortieren, um so fröhlicher, leichter, ehrlicher, bewusster und schöner wird Dein Leben. Das ist zumindest das große Versprechen. Doch langsam, lass uns in diesem Thema einen Schritt nach dem anderen gehen. Im Moment starten wir ganz von vorne – einen Schritt zurück – bei dem Ereignis, das den Stein ins Rollen brachte.

Etwas bringt den Stein ins Rollen

Ich nehme jetzt einfach mal an, dass Du das aus Deinem Leben kennst, bald kennenlernst oder es zumindest schon mal von anderen Menschen gehört hast. Da ist diese Entscheidung, dieses Ereignis, ein Unfall vielleicht sogar, der Tod eines geliebten Menschen kann es sein, Dein Partner geht Dir fremd, verlässt Dich, Deine Firma geht den Bach hinunter oder etwas ganz anderes – eben ein Ereignis, das Deine alte Welt aus den Angeln hebt. Das kann ja auch etwas ganz Positives sein: Jemand verliebt sich in Dich, sagt es Dir und Du weißt jetzt nicht, ob Du den Mut aufbringen sollst, durch diesen Menschen Dein ganzes Leben durcheinander bringen zu lassen. Oder Du bekommst ein Kind, bis unerwartet schwanger oder wirst Vater, obwohl Du nicht damit gerechnet hast. Können wir ja auch einfach zu positiven Ereignissen zählen.

Lieber in der alten Welt bleiben, als etwa neues zu riskieren – das ist jedenfalls die Reaktion der meisten Menschen auf so ein Ereignis, doch dazu später mehr. Jedenfalls ist etwas passiert, das alles verändern kann oder zwangsweise verändert. Da schreit ja erstmal niemand juhu oder zumindest kaum jemand. Das ist doch völlig okay. Nun befindest Du Dich eventuell schon auf dem Weg der bewussten Veränderung oder das Ereignis an und für sich war der Grund Dich auf diesen Weg zu begeben, das macht nicht so wirklich den großen Unterschied. Nach meiner Beobachtung – und das ist natürlich mal wieder nur Marcs kleine Welt – kennt jeder Mensch solche Ereignisse, die den ganzen Lebensweg verändern können, sollen, ja vielleicht sogar sollten. Viele Menschen wachen dadurch auf, werden aus den bekannten Bahnen vertrieben und wählen ab dann einen bewussten Weg.

Was ist der „bewusste Weg“?

Ich kann das gar nicht so richtig beschreiben, was dieser bewusste Weg oder der Weg der persönlichen Veränderung genau ist. Für mich sind das jedenfalls Synonyme, denn es geht aus meiner Sicht um eine wichtige Erkenntnis, die beiden Wegen gemeinsam ist: Die Erkenntnis, dass wir in einem bewussten Universum leben und dass wir selbst bewusste Wesen sind. Für mich ist das der entscheidende Unterschied, weil er aus einem Leben im wilden Chaos, das mehr mit Überleben zu tun hat, zu einem völlig anderen Leben führt. Einem Leben, in dem eben nichts zufällig geschieht. Ja, es mag sein, dass wir nicht alles verstehen, kann sein, dass wir auch weiterhin überfordert sind, ungerecht, parteiisch und sogar mal richtig mies drauf. Doch dann findest Du wieder zu der größeren Sicht auf die Dinge, auf Dein Leben – einfach auf alles – zurück. Eine bewusste Welt und damit einher geht dann wohl – zumindest bei vielen Menschen – auch die Erkenntnis, dass Du mehr bist als Dein Körper, also nicht nur eine Gurke mit Emotionen, sondern dass es da eine Quelle Deiner Energie, Deiner Bewusstheit gibt, die größer ist als Du.

Vielleicht ist das für viele meiner Leser nun schon zu trivial, doch ich möchte es hier als Basis dessen wiederholen, wo ich heute hinmöchte. Und es ist ja immer gut, die Basis nochmal zu klären, denn schon da kann es ja Missverständnisse, verschiedene Ansätze, Ideen, Meinungen und Konzepte geben, die anders sind. Völlig okay und nicht Gegenstand des heutigen Newsletters. Lass uns das mal an anderer Stelle ausdiskutieren. Jedenfalls nehme ich jetzt einfach mal an, dass Du wach geworden bist, dass Du mindestens die Hoffnung in Dir trägst, dass Leben kein dummer Zufall einer beliebigen Abfolge unendlicher Möglichkeiten und Zufälle ist, die uns, Dich und mich, hierher auf den kleinen blauen Planeten geführt haben. So, und dann kommt das, das Ereignis – nenne ich es jetzt mal –, das alles verändert, was Du bisher für wahr gehalten hast, das Dein Leben auf den Kopf stellt und nichts mehr so sein lässt wie jemals zuvor.

Was kommt danach?

Also ganz nüchtern betrachtet, hast Du jetzt aus meiner Sicht einige Möglichkeiten:

Du kannst so weiter machen wie bisher, die Veränderung ignorieren und alles daransetzen, dass es so bleibt, wie es war. Du spielst einfach das alte Leben weiter, gehst weiter zur Arbeit, bleibst wohnen, wo Du wohnst, behältst Deine Möbel und möglichst viel von dem, was Du kennst. Frei nach dem Motto: „Ist was?“ Nö! Und dieses „Nö“ verteidigst Du nach Kräften, wortreich zumeist, notfalls mit Lügen und Betrügereien.

Kritische Fragen unerwünscht?

Ich könnte jetzt fragen, ob Du das ernst meinst. Glaubst Du wirklich, dass wir anderen es nicht mitbekommen, wenn Du so tust, als sei nichts in Deinem Leben passiert. Können wir schon machen und es ist auch immer ein Angebot an die Menschen, die in meine Seminare kommen. Sag mir einfach Bescheid, dann kann ich so tun, als hätte ich auch nichts gemerkt.

Okay, Beispiele gefällig? Wenn Du es unbedingt brauchst, dann liefere ich gerne. Deine Beziehung ist durch, Du hast schon einen neuen wichtigsten Menschen in Deinem Leben und bleibst trotzdem bei Deinem Partner oder Deiner Partnerin. Ehrlich? Was für ein blöder Quatsch und zudem gemein dem anderen gegenüber. Trenn Dich halt! Wirst Du schon überleben, versprochen.

Anderes Beispiel: Dein Partner oder Kind ist gestorben und Du tust so, als würdest Du damit klarkommen, machst weiter wie bisher. Hey, wenn Dich so etwas aus der Bahn wirft, ist es doch völlig okay. Du musst gar nichts schaffen, kannst trauern, schimpfen, wütend sein. Alles ist okay, gehört dazu. So zu tun, als sei nichts geschehen, ist keine Lösung, das bringt nichts.

Noch ein Beispiel gefällig? Dein Partner ist weg, Du tust so, als würde es Dir nichts ausmachen. Pah, alle anderen bekommen es mit, dass Du leidest wie die Hölle. Egal, was Du jetzt machst, wenn Du das Thema nicht friedlich in Dir löst, wirst Du niemals Frieden finden.

Oder Du verlierst Deinen Job, sie kündigen Dir, Du bist fassungslos. Hey, okay, das war echt doof, aber vielleicht hat es doch was mit Dir zu tun. Es wird nicht helfen, wenn Du Dir jetzt einredest, dass das genau richtig kam, weil Du eh weg wolltest. Stell Dich dem Thema, nimm Deinen Anteil daran mit. Löse auch diesen in Dir.

Ich könnte jetzt noch stundenlang Beispiele aufzählen, das sollte klar sein. Du verstehst hoffentlich, was ich mit dieser Lösung meine, so zu tun, als sei nichts passiert, obwohl Dir Dein ganzes Leben um die Ohren geflogen ist.

Schnell etwas anderes anfangen

Dazu gibt es eine Alternative, Variante zwei sozusagen: Weglaufen und schnell alles wieder neu aufbauen, damit niemand merkt, dass Du auf der Flucht bist. Ist ein bisschen wie eins, nur insofern anders, als dass ja alles neu und anders ist, eine geschickte Tarnung, denn sie läuft auf dasselbe hinaus wie die Variante eins, ist nur für den Außenstehenden und vielleicht auch für Dich selbst schwerer zu enttarnen. Auch hier: Beispiele gefällig?

Da wäre zum Beispiel der Mensch, der nach einer Trennung schnell wieder eine neue Beziehung findet, am besten gleich heiratet und Kinder bekommt, sozusagen das Sahnehäubchen auf dem Kuchen. Klar, das kann gut gehen, nur die Wahrscheinlichkeit ist gering. Was ich versprechen kann, ist, dass damit Dein Thema nicht gelöst ist. Du kannst es so nicht lösen und es wird wieder auftauchen in Deiner Zukunft, es bleibt einfach Dein Thema. Oder nach der Trennung kümmerst Du Dich nur noch um Deine Kinder oder bindest sie eng an Dich. Das ist nicht genau dasselbe wie wegzulaufen oder so zu tun, als wäre nichts passiert, doch in der Wirkung ähnlich.

Das wäre beim Job eben auch so, wenn Du nach einer Kündigung so schnell wie möglich dieselbe Aufgabe wieder suchst. Keine Frage, jeder von uns braucht Geld. Daher kannst Du nur selbst schauen, ob Du geflohen bist oder ob es eine gut überlegte, gefühlte und passende Lösung des Themas war.

Wie wäre es mit Möglichkeit Nummer drei?

Ich habe da noch eine Alternative für Dich und die ist – Du ahnst es schon – die Variante die ich Dir sehr ans Herz legen möchte: Erfinde Dich neu. Natürlich handeln letztlich davon auch all meine Angebote inklusive dieses Newsletters. Erkenne an, dass es den neuen Menschen, den es nach dem oben beschriebenen Ereignis gibt, noch nie gegeben hat. Ja, dieser Mensch steht sozusagen metaphorisch gesprochen „auf Deinen Schultern“, er weiß alles, was Du weißt, hat alles erlebt, was Du erlebt hast, aber – ja bewusst aber – es ist eine neue Version von Dir. Mir geht es dabei übrigens nicht um besser oder so, es ist ein Update, denn das ist ja logisch, es ist mehr als Du heute sein kannst.

Mein Hauptfokus liegt auf dieser Idee der Neuentwicklung, des Neuerfindens. Das trägt dem Gedanken Rechnung, dass es eben neu sein muss, weil das alte Leben durch das Ereignis vorbei ist. Dazu kommt, dass Du eben lernen kannst und darfst, dass das eine Option im Leben ist, sich nicht nur durch Umstände prägen zu lassen und zu warten, was die Umstände aus Dir machen, sondern ein aktiver Gestalter Deiner selbst zu werden, von dem Menschen, der Du gerne sein möchtest. Interessant ist, dass die meisten Menschen das Veränderungs- und vor allem auch das Planungspotenzial nicht einmal annähernd ausschöpfen, sie nehmen sich nicht viel Zeit dafür. Dabei gibt es doch nach dem Ereignis, das geschehen ist, gar keine Alternative, wenn wir beide mal ganz ehrlich hinschauen. Ist doch trivial, oder?

Gezielt vorwärts ist besser als alles andere

Also, nimm Tempo aus dem Handeln raus, nimm Dir richtig viel Zeit und beginne, absichtlich zu planen, wer dieser Mensch sein wird, sein soll, sein darf, der Du da werden willst. Das ist definiert durch Deine neuen Ziele. Und Du kannst es auch definieren durch Charaktereigenschaften, die Du für erstrebenswert hältst. Du bist verantwortlich für das, was aus Dir werden kann. Das bedeutet doch auch gleichzeitig, dass ein herrlicher Gestaltungsspielraum entsteht für Dich und alles, was Du dann jetzt planst. Die Planung darf bewusst und sehr gezielt und mit Zeit erfolgen, schließlich planst Du damit Deine ganze Zukunft. Brich nicht schnell ab und gleichzeitig empfehle ich Dir, sehr gründlich und sorgfältig zu planen, am Ball zu bleiben, gut zu überlegen und gut zu sortieren, weil es eben um das Wichtigste in Deinem Leben geht: um Dich!