„Lügen haben kurze Beine.“, heißt es im Volksmund und es geht nicht darum, dass Menschen, die gerne lügen, kürzere Beine hätten als andere Menschen. Gemeint ist ja, dass jemand, der ständig lügt, mit seinen Lügen nicht lange durchkommt. Auf der anderen Seite „mahlen Gottes Mühlen langsam, aber gerecht.“, also kann sich der eine oder andere mit seinen Unwahrheiten doch ziemlich gut über einen gewissen Zeitraum über Wasser halten – wie es scheint. Ich möchte Dir grundsätzlich zur Wahrheit raten, auch wenn diese natürlich nur Deine Wahrheit ist. Allerdings stelle ich in meinen Coachings und Seminaren immer wieder fest, dass viele Menschen das Offensichtliche nicht sehen wollen, sich verstecken vor dieser grausamen, nackten und immer doch vor allem für andere ganz klar sichtbaren Wahrheit. Daher meine heutige Frage an Dich: Vor welcher Wahrheit läufst Du vielleicht schon länger davon?

Ist die Wahrheit unerträglich?
Keine Frage, so manche Wahrheit ist unerträglich, scheint so schlimm zu sein, dass wir uns schämen, weigern hinzuschauen, weil Du dann vielleicht die Verantwortung für den Schaden übernehmen müsstest, den Du angerichtet hast. Das dürfte auch schon der wichtigste Grund sein, warum das Lügen bequemer und angenehmer zu sein scheint. In den Spiegel zu schauen und sich einzugestehen, wie es wirklich und ehrlich ist, das ist eine der wohl größten Herausforderungen des Lebens. Für mich ist es allerdings die absolute Voraussetzung für Deine Heilung, Deine Veränderung, Deinen positiven Start in ein glückliches, angenehmes Leben. Und damit übrigens die Basis für mein Online-Coaching Marcs Lebensschule, die Bestandsaufnahme Deines Lebens.

Nochmal kurz: Wenn Du weiter wegläufst, wirst Du feststellen, dass die offenen Themen Dir immer wieder und wieder und wieder auf die Füße fallen. Die Wahrheit holt Dich ein, das verspreche ich Dir. Also lass uns doch heute lieber innehalten und wirklich hinschauen. Hier sind die Fragen:

– Bist Du mit Deinem Körper zufrieden und glücklich?

– Lebst Du in einer liebevollen Beziehung voller Respekt und Liebe, die Dich in jeder Hinsicht glücklich macht?

– Oder bist Du vielleicht als Single glücklich und froh, allein zu sein und zu leben?

– Hast Du genug Geld, damit Du Dir Deine Wünsche erfüllen kannst?

– Ist Deine Verhältnis zu Deinen Freunden, Deinen Kindern, Deinen Verwandten und vielleicht Deinen Eltern wirklich so, wie Du es haben möchtest?

– Gibt es Menschen, denen Du etwas schuldest, mit denen Du nicht im Reinen bist, etwa weil Du sie belogen oder betrogen hast? Was darfst Du in Deinem Leben in Ordnung bringen?

– Bringst Du in Deiner Arbeit die beste Leistung, zu der Du fähig bist? Oder bist Du an der falschen Stelle oder müsstest endlich lernen, etwas Neues üben, eine neue, passendere Aufgabe für Dich finden?

Lass uns mit diesen Themen beginnen, denn sie decken vermutlich die wichtigsten Lebensthemen der meisten von uns ab. Am besten wäre es, wenn Du jede dieser Fragen schriftlich beantworten würdest. Und dann schau bitte wirklich genau hin: Bei welcher Antwort belügst Du Dich selbst, um nicht hinschauen zu müssen?

Finde Deine Vermeidungsstrategie
Ein schön einfacher Weg, um noch leichter auf Deine Lügen aufmerksam zu werden, ist die Frage nach Deinem Lieblingsverhalten, das Du für die Vermeidung der Wahrheit einsetzt. Was meine ich damit? Jeder Mensch nutzt eine, höchstens zwei Strategien, damit seine Lügen (ihm selbst und anderen) nicht auffallen. Ich gebe Dir ein paar Ideen, was das so sein könnte:

– Ablenkung mit anderen Aufgaben oder hektische Betriebsamkeit: Wie lenkst Du Dich ab?

– Aggression, Macht und Verteidigung: Greifst Du Dich selbst oder andere an, wenn Du die Wahrheit nicht wahrhaben möchtest? Führst Du Prozesse oder nutzt Du Anwälte, um andere Menschen zum Schweigen zu bringen? Drohst Du anderen mit Gewalt oder phantasierst Du, wie Du andere Menschen mundtod machen könntest? Unterdrückst Du mit Gewalt und Angst die Wahrheit, wenn sie jemand kennt oder sogar ausspricht?

– Streit: Wann genau fängst Du Streit mit anderen an, so dass Du nicht hinschauen musst, um was es wirklich geht?

– Opferrolle: Jammerst Du über Dein Schicksal oder das unfaire Leben, wenn Du die Realität nicht anerkennen möchtest?

– Rückzug und Schweigen: Beendest Du die Kommunikation oder den Austausch mit anderen, wenn es etwas zu vertuschen gibt?

– Arroganz: Behandelst Du andere herablassend und gibst Dich übertrieben selbstsicher, wenn Du in der Lüge lebst?

– Hinauszögern einer Entscheidung: Vermeidest Du Dich festzulegen, weil Dir andere dann nicht auf die Schliche kommen?

Das sind nur ein paar wichtige Verhaltensweisen, es mag sein, dass Du noch weitere Vermeidungsstrategien entwickelt hast. Nur, um es einmal deutlich zu sagen: Diese Verhaltensweisen sind nicht schlecht, blöd oder gemein. Sie haben nur irgendwann in Deinem Leben funktioniert und daraufhin hat Dein Gehirn sie als gute Lösung für Probleme abgespeichert. Jetzt können Dir Deine Erkenntnisse zu diesem Thema gut helfen: Mach Dir klar, wann Du eine dieser Verhaltensweisen zeigst und dann folge sozusagen dem Gedanken zurück zu der Frage, welcher Wahrheit Du damit aus dem Weg gehst.

Auch innerhalb der Familie hinschauen
Schau gerne auch bei denen Menschen hin, mit denen Du zusammenlebst, denn wir teilen natürlich in unseren Familien gerne auch gemeinsame Verhaltensweisen und Vermeidungsstrategien. Du könntest zum Beispiel Themen von Deinen Eltern übernommen haben. Oder lebst mit Deiner Partnerin oder Deinem Partner gemeinsam ein Leben, in dem bestimmte Themen ausgeschlossen werden? Das können typische Tabuthemen sein wie Sex oder Übergewicht oder auch der übergriffige oder herablassende Umgang miteinander. Oder es sind Themen wie die schlechten Noten eines Kindes oder die seltsamen Verhaltensweisen Deines Teenagers, die Ihr nicht offen besprecht.

Ist der Grund für die Vertuschung wichtig?
Ich möchte hier keine Grundsatzdebatte über das Lügen beginnen. Doch diese Frage muss ich Dir stellen: Warum lügst Du wirklich? Geht es darum, dass Dir etwas peinlich ist? Wovor fürchtest Du Dich? Suche mit diesen Fragen, denen Du länger nachgehen darfst, den Grund für Deine Lügerei. Du kannst gerne auch in Deinem Leben ein bisschen weiter zurückschauen, darfst Dir die wichtigen Wendepunkte und Ereignisse ansehen, die sich ereignet haben. So findest Du das Muster und kannst dann gegenreagieren.

Ich weiß auch, dass es für einen Außenstehenden leichter ist, diese Themen zu finden und aufzudecken – schließlich ist das mein Job als Trainer. Ebenso sicher bin ich mir, dass dies die unbedingte Voraussetzung ist, wenn Du wirklich ein schönes und rundherum glückliches Leben führen möchtest. Schau Dir endlich Deine Schattenthemen an, hör auf wegzulaufen, denn diese Themen kannst Du nicht verstecken. Du magst viel Geld haben und dafür in einer miesen Beziehung leben. Du magst wenig Geld haben und Deinen Job hassen, dann wird eine liebevolle Beziehung nur ein schwacher Trost sein können. Und vielleicht ist ja bei Dir bei ehrlichem Hinschauen alles im Argen. Das wäre nicht schlimm, denn der Vorteil ist, dass Du dann nichts kaputt machen kannst, wenn Du jetzt etwas anders machst als bisher.

Du darfst Dein Leben in ein neues Gleichgewicht bringen und es kann sein, dass die Beseitigung Deiner (Lebens-)lügen jetzt für einige Zeit der neue Fokus sein darf. Die Freiheit, die daraus resultiert, ist mit Worten nicht zu beschreiben, das ist dann zum ersten Mal ein echtes, wirkliches Lebensgefühl. Also los, mutig voran, schau in den Spiegel, guck hin. Ich helfe Dir gerne auf diesem Weg, wenn Du bereit bist, Deine Lügerei zu beenden und dann einen Schritt nach dem anderen in die positive, glückliche Richtung zu gehen. Die Zeit ist reif für Dich!