Das Modell des NLP unterscheidet sich von vielen anderen Methoden der Veränderung. Das ist jedem klar, der sich auch nur wenige Minuten mit diesem Thema auseinandersetzt. Der wohl wichtigste Unterschied ist, dass wir nicht bei der Einsicht stehen bleiben, woher ein Problem kommt. Das ist jedoch schon bei vielen gesprächstherapeutischen Ansätzen das Ende, nach dem Motto: Wenn der Klient weiß, woher sein Problem kommt, kann er den Rest des Weges alleine gehen. Daran glauben NLPler nicht, denn die Erkenntnis alleine ist nur der erste Schritt zur Lösung.

Um das alles noch besser zu verstehen, möchte ich Dir auf einen kleinen Problemausflug mitnehmen. In meine Seminare – und das wird Dich erstaunen – kommen zum einen Menschen, die schon wissen, dass sie im Alltag gerne besser funktionieren würden. Das sind also die, die zumindest die eine oder andere problematische Verhaltensweise an sich entdeckt haben und bereit sind, sich zu verändern, weil sie nicht den Rest des Lebens so weiter sein und reagieren wollen. Oft sind es zum Beispiel die Kinder, die nicht mit den Problemen dieser Eltern belastet werden sollen. Und dann entscheidet sich eben der eine oder andere für den Besuch meiner Seminare, nicht mal so sehr für sich selbst, sondern vor allem, um die Probleme nicht einfach an die Kinder weiterzugeben.

Zum anderen kommen auch viele Menschen zu mir, die einfach nur ein paar Werkzeuge für ihren Alltag mitnehmen wollen. Da geht es oft um Kommunikation, etwa wenn eine Führungskraft merkt, dass sie bei Gesprächen mit den Mitarbeitern oder bei einer Präsentation unsicher ist. Aber die eigene Wahrnehmung sieht das alles nicht als Problem an, es wird eher vermutet, dass man einfach noch ein bisschen was von mir lernen kann, das einen zu einer besseren Führungskraft macht. Oder wie es ein Teilnehmer in einem Video auf unserer Homepage sinngemäß sagt: Er habe sich am Anfang des Seminars gewundert, dass die anderen Probleme hätten, und er habe erst am vierten Tag gemerkt, dass das Seminar durchaus viel mit seinen Themen zu tun habe.

Der Ausgangspunkt eines „Problems“

Dann beginnt, und dafür ist mein Einsteigerseminar das beste Beispiel, eine gemeinsame Reise durch die Welt der Kindheit und Jugendzeit. Ich beginne die Teilnehmer damit zu konfrontieren, was ihr Weltbild, ihr Modell der Welt, ist. Dabei stoßen sie an Grenzen und das ist durchaus erwünscht. Denn die Grenzen unseres Weltbildes sind die Grenzen unserer eigenen Möglichkeiten, wie sich unser Leben entfalten kann. Dieses Modell der Welt wird natürlich vor allem von den eigenen Eltern geprägt. Was sie über das Leben im Allgemeinen, die Partnerschaft, den Beruf, über Kinder, Politik und Krieg denken, das prägt jeden von uns von Tag eins an. Und natürlich ist es vor allem auch die Art und Weise, wie sie mit uns umgehen, die entscheidend ist. Wenn sie uns vernachlässigen oder dauernd kritisieren, dann glauben wir zum Beispiel, nicht okay zu sein. Wenn sie uns schlagen, glauben wir, dass wir nicht okay oder sogar böse sind.

Als kleine Kinder nehmen wir immer an, dass das, was wir erleben, das normale Leben sei. Oft genug tauchen dann im Seminar Erinnerungen auf, bei denen ein neuer Abgleich stattfinden darf. Das, was die Eltern als „normal“ verkauft haben durch ihr Vorleben, muss gar nicht normal sein. Und vor allem muss es nicht Dein „Normal“ sein, denn spätestens, wenn Du von Zuhause ausziehst, darfst Du Deine eigene Definition finden. Davon handelt im Übrigen Leben für mich: Du definierst, was für Dich normal ist.

Die Band PUR bringt es in einem schönen Lied für mich auf den Punkt:

Ganz egal, was du tust
Und ganz egal, wo du anfängst
Lass sie einfach labern
Lass sie denken, was sie wollen
Denn es zählt nur, dass du weißt
Worauf es dir ankommt
Und was dein Gewissen erträgt

(Hier ist das Lied in der Vollversion: Klick.)

Es gibt also im Leben die Möglichkeit, Dein eigenes Wertesystem zu entwickeln und Deinen eigenen Style zu leben. Das ist es letztlich, was ich den Menschen in meinen Seminaren und auch allen anderen Menschen in meinem Leben zeigen und beibringen möchte: Was ist Dein Style? Was ist Dir wichtig? Verbringst Du mehr Zeit mit Deinen Arbeitskollegen als mit Deinem angeblich von Dir geliebten Partner? Echt? Und Du behauptest, das müsse so sein? Das ist doch Quatsch! Du hast es entschieden und Du entscheidest es an jedem Tag wieder und wieder, mit diesem Menschen nicht soviel Zeit zu verbringen. Es ist Deine Entscheidung! Du verbringst mit den Kindern weniger Zeit als Dir lieb ist und findest zig Ausreden, warum mehr nicht geht? Du hältst den Kontakt zu Deinen Eltern aufrecht, obwohl Du es hasst, wie sie Dich behandeln? Es geht um die Frage, worauf es Dir ankommt. Das ist Deine Entscheidung!

Dann kommen Deine Probleme

Diese Erlebnisse mit den Eltern, Lehrern und anderen Kindern, vielleicht auch mit den Großeltern prägen Dich. Du bekamst immer Süßigkeiten, wenn Du brav zur Oma warst? Später gab sie Dir Geld, wenn Du zu Besuch kamst? Dann hast Du vielleicht gelernt, dass man Menschen erpressen muss mit Geld oder anderen Dingen, damit sie einen mögen. Oder Du traust niemandem mehr, der Dir etwas schenkt, das ein bisschen wertvoller ist, weil er dafür bestimmt etwas von Dir haben möchte. Das ist aus dem Modell des NLP gesehen ganz spannend, denn zwei Kinder könnten die Situation mit der Oma erlebt haben und würden ganz verschiedene Schlüsse daraus ziehen. Insofern können wir aus Deinem Verhalten nie genau wissen, woher es kommt. Doch es gilt auch: Selbst wenn Du weißt, dass die von Schuldgefühlen geplagte Oma Dir das eingebrockt hat mit ihrem Verhalten, ändert sich dadurch noch lange nichts!

Im Modell von NLP nutzen wir alle Werkzeuge, und der Werkzeugkasten ist sehr umfangreich, immer nur, um eine Veränderung Deines Verhaltens zu erreichen. Wenn Du also heute Deine Mutter immer nur anrufst, damit sie Dir keine Vorwürfe macht, dass Du Dich ja nie meldest oder nur, wenn Du etwas willst, darfst Du Dich neu und anders verhalten. Wenn Du Dein Kind anmotzt, weil es so undankbar ist, darfst Du überlegen, ob Du wirklich so eine Mutter oder so ein Vater sein willst. Bist Du sicher? Und es kann dann schon darum gehen, mal zu überlegen, was das eigene Idealbild ist und ob das eventuell nochmal überprüft werden darf. Doch dann kannst Du es festlegen, kannst Dich entscheiden, wer Du sein möchtest. Du willst ein Sahneschnittchen als Partnerin sein? Dann darfst Du lernen Dich auch so zu verhalten!

Das ist der entscheidende Unterschied!

Und dann kommt der entscheidende Unterschied des Modells des NLP: Wir stellen nur eine allerdings sehr wichtige Frage: Wie verhältst Du Dich ab morgen anders? Und da gibt es dann noch einen ganz wichtigen Punkt, der unbedingt zu beachten ist: Wir können das neue Verhalten bewusst anwenden, können dazu eine NLP-Übung machen oder uns entscheiden, uns neu und anders zu verhalten. Doch das bringt noch nicht den gewünschten Erfolg, denn das neue Verhalten soll ja dauerhaft gezeigt werden. Dafür bedarf es der unterbewussten Veränderung und die erreiche ich mit dem Storytelling, den so genannten Nested Loops, und in den Trancen, die ich mit den Teilnehmern mache.

Du darfst Dich also ab sofort häufiger fragen: Wie verhalte ich mich in einer ähnlichen Situation anders als früher? Oder was könnte ich aus einer Situation lernen, dass ich mich anders verhalten kann als bisher.

Doch wichtiger als das ist die Frage an Dich: Bist Du bereit, auf neue Weise mutig zu sein, also alles loszulassen und zwar an jedem Tag? Denn das, was zu Dir gehört, das bleibt sowieso. Alles andere wird aus Deinem Leben verschwinden, egal wie sehr Du Dich daran klammerst. Festhalten geht nicht, dann wird es Dir entrissen werden. Und bist Du bereit zu vertrauen, dass alles zu Deinem Besten vorbereitet ist? Du selbst hast dieses Leben für Dich sorgfältig geplant, mit allen Herausforderungen, wichtigen Beziehungen und Du hast für diesen Plan auch jede Menge Hilfe eingeplant. Das können Menschen oder Lebensumstände sein, doch genau in dem Moment, in dem Du vertraust, wird der richtige Mensch auftauchen, der Dich unterstützt, oder die Lebensumstände werden dafür sorgen, dass Du getragen bist. Sei mutig, las los, vertraue, glaube an Dich, es ist alles gut, wirklich alles. Und wenn Du Hilfe brauchst auf diesem Weg, dann melde Dich gerne, wir gehen den Weg gerne gemeinsam, Hand in Hand. Auch das gehört zur neuen Zeit dazu.